Der Schwalbenschwanz (Papilio machaon) gehört zu den bekanntesten und eindrucksvollsten Tagfaltern in Europa. Mit seiner auffälligen schwarz-gelben Musterung und den charakteristischen „Schwänzen“ an den Hinterflügeln ist er ein echtes Juwel in der Natur. Doch trotz seiner Schönheit ist er vielerorts selten geworden. In diesem Beitrag erfährst du alles über seinen Lebensraum, seine Entwicklung und wie du ihn in deinem Garten fördern kannst.
Merkmale des Schwalbenschwanz
Der Schwalbenschwanz ist ein großer und farbenprächtiger Schmetterling, der auf den ersten Blick sofort ins Auge fällt.
Erscheinungsbild
- Flügelspannweite: 50–75 mm
- Farben: Gelb mit schwarzen Adern, blauen Schuppen und roten Flecken
- Flügelform: Hinterflügel mit langen, schwanzartigen Fortsätzen
- Flugstil: Majestätisch und elegant, oft in Gleitphasen sichtbar
Besonders die charakteristischen „Schwalbenschwänze“ an den Hinterflügeln machen ihn unverwechselbar. Diese dienen vermutlich zur Ablenkung von Fressfeinden, die eher auf die Fortsätze als auf den Körper zielen.
Lebensraum und Verbreitung
Der Schwalbenschwanz ist in vielen Regionen Europas, Asiens und Nordamerikas verbreitet. In Deutschland kommt er hauptsächlich in warmen und offenen Landschaften vor.
Bevorzugte Lebensräume
- Blumenwiesen
- Gärten mit Wildblumen
- Kräuterwiesen und Magerrasen
- Waldränder und lichte Wälder
- Küstengebiete und Hochgebirge bis 2000 m
In intensiver genutzten Agrarlandschaften ist er selten geworden, da viele seiner Futterpflanzen verschwinden.
Der Lebenszyklus des Schwalbenschwanz
Der Schwalbenschwanz durchläuft – wie alle Schmetterlinge – eine vollständige Metamorphose.
1. Eiablage
Das Weibchen legt einzelne, gelbliche Eier bevorzugt auf Doldenblütler wie Wilde Möhre, Fenchel oder Dill.
2. Raupenstadium
Die jungen Raupen sind zunächst schwarz mit weißen Flecken, später entwickeln sie ihre charakteristische grün-schwarze Färbung mit orangenen Punkten.
3. Verpuppung
Nach mehreren Häutungen verpuppt sich die Raupe an Pflanzenstängeln oder Mauern. Die Puppe kann sich der Umgebung farblich anpassen – grün im Sommer, braun im Herbst.
4. Schlüpfen des Schmetterlings
Nach einigen Wochen (oder überwinternd nach mehreren Monaten) schlüpft der erwachsene Schmetterling und beginnt seinen kurzen, aber faszinierenden Flug durch die Natur.
Nahrungspflanzen und Futterquellen
Raupenfutterpflanzen
- Wilde Möhre (Daucus carota)
- Dill (Anethum graveolens)
- Fenchel (Foeniculum vulgare)
- Petersilie (Petroselinum crispum)
- Wiesen-Kerbel (Anthriscus sylvestris)
Nektarquellen für erwachsene Schmetterlinge
- Disteln
- Lavendel
- Schmetterlingsflieder
- Wegwarte
- Kornblume
Bedrohungen und Schutzmaßnahmen
Der Schwalbenschwanz ist vielerorts durch die Zerstörung seiner Lebensräume bedroht. Die Intensivierung der Landwirtschaft, der Einsatz von Pestiziden und die Versiegelung von Flächen machen ihm zu schaffen.
So kannst du helfen
- Naturnahe Gärten mit Wildblumen und Kräuterpflanzen anlegen
- Auf Pestizide verzichten, um Raupen und Schmetterlinge nicht zu gefährden
- Blühflächen in Gärten, Parks und Feldern fördern
- Brachflächen erhalten, damit Futterpflanzen wachsen können
- Totholz und Steinmauern stehen lassen, da sie gute Verpuppungsorte bieten
Wenn du einen Garten hast, kannst du gezielt Dill, Fenchel oder Wilde Möhre anpflanzen – so bietest du den Raupen eine wertvolle Nahrungsquelle und kannst die Entwicklung dieser wunderschönen Schmetterlinge aus nächster Nähe beobachten.
Abschließend über den Schwalbenschwanz
Der Schwalbenschwanz ist einer der prächtigsten Tagfalter Europas, doch seine Bestände sind rückläufig. Durch eine naturnahe Gartengestaltung und den Erhalt seiner Lebensräume können wir ihn gezielt fördern. Wer einmal diesen majestätischen Schmetterling durch seinen Garten schweben sieht, wird verstehen, warum sich der Schutz lohnt.
Weiterführende Links:
- Kreuzspinne: Alles über Netz, Jagd und Lebensweise
- Bienen- So wird dein Garten bienenfreundlich
- Schwalbenschwanz (Schmetterling) – Wikipedia