Wenn die Gartensaison im Herbst zu Ende geht, denken viele zuerst an den Rückschnitt, die letzte Rasendüngung oder den Schutz empfindlicher Pflanzen. Was oft vergessen wird: Auch Gartengeräte brauchen jetzt Pflege.
Ob Spaten, Rechen, Gartenschere oder Rasenmäher – wer sein Werkzeug jetzt richtig reinigt, schärft und lagert, schützt es vor Rost, Schäden und Verschleiß. Gut gepflegtes Werkzeug hält länger, arbeitet effizienter und spart auf Dauer Geld. In diesem Beitrag erfährst du, wie du deine Gartengeräte mit einfachen Mitteln natürlich und nachhaltig winterfest machst.
Warum die Pflege im Herbst so wichtig ist
Geräte aus Metall und Holz sind im Laufe der Saison starken Belastungen ausgesetzt: Erde, Feuchtigkeit, Harz, Pflanzensäfte, Rostansatz und Verschleiß durch Benutzung. Wer sie ungereinigt und feucht in die Gartenlaube stellt, riskiert:
- Flugrost oder tiefergehende Korrosion
- Schimmel oder Stockflecken an Holzgriffen
- Verharzung oder Verklebung von Schneidflächen
- Abstumpfung der Schneiden bei Gartenscheren und Astsägen
- Eingefrorenes Restwasser in Spritzen oder Schlauchsystemen
Regelmäßige Reinigung und Pflege verlängern die Lebensdauer deutlich und verhindern Überraschungen im Frühling.
Schritt-für-Schritt: Gartenwerkzeug reinigen
Bevor du Gartengeräte einlagerst, solltest du sie gründlich säubern. So geht’s:
1. Grobschmutz entfernen
- Erde mit Spachtel, Drahtbürste oder altem Messer abkratzen
- Bei Bedarf mit Wasser abspritzen – danach sofort trocken wischen
- Niemals feucht lagern!
2. Harz und Pflanzensäfte lösen
- Schneidwerkzeuge (Scheren, Sägen) mit Alkohol oder Orangenölreiniger abreiben
- Bei starker Verschmutzung hilft feine Stahlwolle
3. Rost entfernen
- Leichten Flugrost mit feinem Schleifvlies oder Sandpapier (Körnung 180–240) abreiben
- Bei stärkerem Rost: mechanisch mit Drahtbürste oder Essigbad
4. Schneiden schärfen
- Scheren und Messer mit Wetzstein oder Schleifgerät nachschärfen
- Immer im ursprünglichen Schleifwinkel arbeiten
- Astscheren ggf. zerlegen und einzeln schleifen
Tipp: Achte auf saubere Schnittflächen – sie schonen die Pflanzen und reduzieren Krankheitsübertragung im neuen Jahr.
Holzgriffe pflegen
Holzgriffe altern bei Feuchtigkeit und UV-Einstrahlung schnell. Sie werden rau, spröde oder reißen.
So schützt du Holzgriffe:
- Mit feinem Schleifpapier glätten
- Mit einem natürlichen Holzöl (z. B. Leinöl oder Holzbutter) einreiben
- Überschüssiges Öl nach 30 Min. abwischen
- Trocknen lassen und trocken einlagern
Tipp: Achte auf FSC-zertifizierte Holzteile beim Neukauf – nachhaltiger und langlebiger.
Metallteile ölen
Ein dünner Ölfilm schützt alle metallischen Teile über den Winter.
Geeignete Öle:
- Pflanzenöl (z. B. Leinöl, Walnussöl)
- Waffenöl (säurefrei, rostlösend)
- Technisches Spezialöl für bewegliche Teile
Nicht geeignet:
- Motoröl oder Altöl – schädlich für Umwelt und Gesundheit
- Öle mit Zusätzen (duftend, lackartig)
Tipp: Scharniere, Gelenke und Schraubverbindungen leicht ölen und beweglich halten.
Elektrisches und motorbetriebenes Werkzeug warten
Akku- und benzinbetriebene Gartengeräte brauchen besondere Aufmerksamkeit vor dem Winter.
Akkugeräte (z. B. Akku-Heckenschere, Akkuschrauber):
- Akku entnehmen, trocken und frostfrei lagern (ideal: 10–15 °C)
- Kontakte reinigen
- Gerät und Ladegerät staubfrei aufbewahren
Benzingeräte (z. B. Rasenmäher, Motorsense):
- Tank entleeren oder mit Benzinstabilisator auffüllen
- Zündkerze kontrollieren oder ausbauen
- Öl wechseln
- Messer säubern und ggf. schärfen
- Gerät gründlich reinigen und trocken lagern
Tipp: Bedienungsanleitung beachten – manche Hersteller geben genaue Hinweise zur Überwinterung.
Richtig lagern – trocken, luftig, sicher
Nach der Reinigung ist die Lagerung entscheidend. Ideal ist ein trockener, gut belüfteter Raum, z. B.:
- Gartenhaus
- Garage
- Keller
- Geräteschrank (wenn isoliert)
Lagertipps:
- Werkzeuge aufhängen, z. B. an Wandhaken – keine Feuchtigkeit von unten
- Holzgriffe nach oben, um Kondenswasser zu vermeiden
- Stromkabel ordentlich aufrollen, nicht geknickt lagern
- Rasenmäher aufgebockt lagern, wenn möglich
- Kleinteile (Düsen, Schrauben) in einer Box verstauen
Tipp: Kontrolliere im Winter 1–2× den Lagerplatz auf Schimmelbildung oder Frostschäden.
Umweltfreundlich reinigen – ohne Chemie
Viele Verschmutzungen lassen sich ohne aggressive Reiniger entfernen.
Hier ein paar natürliche Alternativen:
| Problem | Natürliche Lösung |
|---|---|
| Harz | Alkohol, Orangenölreiniger |
| Rost | Essigbad, Natronpaste |
| Verharzte Scheren | Alkohol mit Tropfen Pflanzenöl |
| Verfärbungen | Zitronensäure oder Backpulverpaste |
Tipp: Trage bei stärkeren Reinigern (auch Naturprodukten) Handschuhe und arbeite im Freien.
Fazit: Gut gepflegtes Werkzeug spart Geld und Ärger
Wer im Herbst sein Gartenwerkzeug richtig reinigt und einlagert, startet im Frühling ohne böse Überraschungen. Mit wenig Aufwand schützt du deine Investition, arbeitest effizienter – und verlagerst keine Reparaturen in die neue Saison.
Ein naturnaher Garten beginnt mit nachhaltigem Umgang mit Werkzeug. Pflege spart Ressourcen – und erhöht die Freude an der Gartenarbeit.
Weiterführende Links:
- Rasenpflege im Herbst – so bleibt er gesund
- Kompost richtig aufsetzen im Herbst
- Igel im Garten unterstützen
- Laub nutzen statt entsorgen
- Nachhaltig gärtnern ohne Chemie
- Hecken schneiden im Garten – Zeitpunkt, Technik und Pflege
Sorge jetzt für saubere Verhältnisse im Geräteschuppen!
Reinige, schärfe und pflege deine Gartenhelfer – damit du im Frühling direkt loslegen kannst. Teile diesen Beitrag mit anderen Gartenfreunden!







