Koriander (Coriandrum sativum) gehört zu den ältesten bekannten Gewürz- und Heilpflanzen. Er wird seit Jahrtausenden in Asien, dem Mittelmeerraum und im Nahen Osten genutzt. Heute findet man ihn in Küchen auf der ganzen Welt – sowohl die frischen Blätter als auch die aromatischen Samen. Für Hobbygärtner bietet Koriander eine unkomplizierte Anbaumöglichkeit, da er wenig Platz benötigt und sich sowohl im Beet als auch im Topf kultivieren lässt.
In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige zum Anbau, zur Pflege, zur Ernte und zu den vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten von Koriander. Zudem erhältst du Tipps zur Heilwirkung und Hinweise, wie du die Pflanze erfolgreich in deinem Bio-Garten integrieren kannst.
Herkunft und Geschichte von Koriander
Koriander stammt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum und Westasien. Schon die alten Ägypter, Griechen und Römer nutzten die Pflanze als Gewürz und Heilmittel. Archäologische Funde zeigen, dass Koriandersamen bereits vor über 3000 Jahren in Gräbern beigelegt wurden.
Heute wird Koriander weltweit angebaut. Besonders beliebt ist er in der indischen, thailändischen, mexikanischen und portugiesischen Küche. Während in Mitteleuropa häufig die Samen zum Würzen von Brot, Fleisch oder Wurst verwendet werden, sind in asiatischen Ländern die frischen Blätter ein unverzichtbarer Bestandteil vieler Gerichte.
Koriander im Bio-Garten anbauen
Der Anbau von Koriander ist unkompliziert, wenn einige Grundregeln beachtet werden.
Standortwahl
Koriander liebt sonnige bis halbschattige Plätze mit lockeren, nährstoffreichen und durchlässigen Böden. Staunässe sollte unbedingt vermieden werden, da die Pflanzen sonst schnell faulen.
Aussaat
Die Aussaat kann ab Mitte April direkt ins Freiland erfolgen. Alternativ lässt sich Koriander auch in Töpfen oder Balkonkästen ziehen. Wichtig ist, die Samen nur flach mit Erde zu bedecken und gut feucht zu halten.
Ein Tipp: Um eine kontinuierliche Ernte zu ermöglichen, empfiehlt sich die Aussaat in mehreren Etappen im Abstand von zwei bis drei Wochen.
Pflege
Koriander benötigt mäßige Wassergaben – der Boden sollte stets leicht feucht, aber niemals nass sein. Eine Mulchschicht kann helfen, die Feuchtigkeit im Boden zu speichern und das Wachstum zu fördern.
Blätter und Samen ernten
Die erste Ernte der Blätter ist meist sechs bis acht Wochen nach der Aussaat möglich. Schneide die äußeren Blätter vorsichtig ab, sodass die Pflanze weiter nachwachsen kann.
Die Samen werden im Spätsommer geerntet. Dazu lässt man die Pflanzen blühen und wartet, bis die Samen braun werden. Anschließend werden die Dolden abgeschnitten und zum Trocknen aufgehängt. Nach dem Trocknen können die Samen leicht von Hand gelöst und luftdicht aufbewahrt werden.
Verwendung von Koriander in der Küche
Koriander ist ein echtes Multitalent in der Küche.
- Frische Blätter: passen hervorragend zu Currys, Suppen, Salaten, Salsa oder Fischgerichten. Sie sollten erst kurz vor dem Servieren hinzugefügt werden, da sie beim Kochen Aroma verlieren.
- Samen: eignen sich als Gewürz für Brot, Gebäck, Wurst, Eintöpfe und Marinaden. Sie besitzen ein mild-würziges, leicht zitroniges Aroma.
- Wurzeln: werden in der thailändischen Küche als Basis für Currypasten und Suppen genutzt.
Heilwirkung von Koriander
Neben seiner Rolle als Gewürz ist Koriander auch als Heilpflanze von Bedeutung.
- Verdauungsfördernd: Koriandersamen helfen bei Blähungen, Völlegefühl und leichten Magenbeschwerden.
- Entzündungshemmend: Inhaltsstoffe wirken antibakteriell und können das Immunsystem unterstützen.
- Entgiftend: In der Naturheilkunde wird Koriander zur Ausleitung von Schwermetallen diskutiert.
- Reich an Nährstoffen: Die Blätter enthalten Vitamin C, Vitamin K, Eisen und Magnesium.
Koriander im Bio-Garten integrieren
Koriander eignet sich auch als Mischkulturpartner im Garten. Er hält Schädlinge wie Blattläuse und Spinnmilben fern und fördert so die Gesundheit anderer Pflanzen. Gute Nachbarn sind zum Beispiel Möhren, Dill und Spinat.
Da Koriander schnell zum Blühen neigt, sollte er regelmäßig beerntet werden. Wer hauptsächlich Blätter nutzen möchte, sollte für ausreichend Feuchtigkeit und halbschattige Standorte sorgen, da Trockenheit die Blütenbildung beschleunigt.
Koriander lagern und haltbar machen
Frische Blätter lassen sich nur wenige Tage im Kühlschrank aufbewahren. Eine Möglichkeit zur längeren Haltbarmachung ist das Einfrieren. Dabei können die Blätter gehackt in Eiswürfelformen mit etwas Wasser eingefroren werden.
Die Samen hingegen sind bei trockener Lagerung über mehrere Jahre haltbar.
Fazit über Koriander
Koriander ist eine vielseitige Pflanze, die in keinem Bio-Garten fehlen sollte. Mit wenig Aufwand lässt er sich kultivieren und liefert sowohl aromatische Blätter als auch würzige Samen. Darüber hinaus bringt er gesundheitliche Vorteile und bereichert die Küche durch sein unverwechselbares Aroma.
Weiterführende Links:
- Salbei im Bio-Garten: Anbau, Pflege und Verwendung
- Anpflanzen, Pflegen und Ernten von Petersilie im Garten
- Basilikum: Herkunft, Anbau und Anwendung
Lust bekommen, Koriander im eigenen Garten auszuprobieren? Starte noch heute mit der Aussaat und erlebe die Vielfalt dieser besonderen Pflanze!