Stauden teilen und verpflanzen

Stauden gehören zu den langlebigsten Pflanzen im Garten. Viele von ihnen verschönern Beete über Jahre hinweg mit üppigen Blüten, ohne jedes Jahr neu gepflanzt werden zu müssen. Doch auch die robustesten Pflanzen brauchen gelegentlich eine Verjüngungskur – und genau dafür ist das Teilen von Stauden im Herbst die ideale Methode.

Wer regelmäßig teilt, sorgt dafür, dass die Pflanzen vital bleiben, dichter wachsen und im kommenden Jahr wieder kräftig blühen. Besonders zwischen September und Oktober, wenn die Temperaturen milder werden und der Boden noch warm ist, lassen sich Stauden hervorragend teilen und verpflanzen.

Diese einfache, aber wirkungsvolle Pflegemaßnahme ist nicht nur ein Geheimtipp für üppige Beete, sondern auch eine nachhaltige Möglichkeit, den Garten zu erweitern, ohne neue Pflanzen kaufen zu müssen.


Warum Stauden geteilt werden sollten

Im Laufe der Jahre wachsen viele Stauden so stark, dass sie im Inneren verkahlen oder immer weniger Blüten bilden. Die Ursache liegt in der natürlichen Alterung des Wurzelstocks. Während die äußeren Bereiche kräftig austreiben, verliert das Zentrum an Vitalität.

Das Teilen sorgt dafür, dass:

  • die Pflanzen verjüngt werden,
  • der Blütenreichtum zunimmt,
  • Konkurrenz um Nährstoffe reduziert wird,
  • und sich die Pflanze besser regeneriert.

Ein weiterer Vorteil: Beim Teilen entstehen mehrere junge Pflanzen, die man entweder im eigenen Garten weiterverwenden oder an andere Gartenfreunde verschenken kann.


Der beste Zeitpunkt zum Teilen von Stauden

Der ideale Zeitpunkt hängt von der Pflanzenart ab. Grundsätzlich unterscheidet man zwischen frühjahrsblühenden und sommer- bis herbstblühenden Stauden.

  • Frühjahrsblühende Stauden (z. B. Pfingstrosen, Tränendes Herz, Bergenien) werden im Herbst geteilt.
    So können sie bis zum Winter neue Wurzeln bilden und im Frühling gleich wieder austreiben.
  • Sommer- und Herbstblüher (z. B. Sonnenhut, Astern, Taglilien) werden im Frühjahr geteilt, sobald der Boden frostfrei ist.

Trotzdem gilt: Für viele robuste Arten ist der Herbst die beste Zeit, da der Boden feucht, aber nicht zu nass ist und die Temperaturen das Anwachsen fördern.

Tipp: Wähle einen bewölkten Tag ohne Frostgefahr. Bei Sonne oder Trockenheit besteht die Gefahr, dass die jungen Wurzeln austrocknen.


So teilst du Stauden richtig – Schritt für Schritt

Das Teilen ist unkompliziert, erfordert aber etwas Fingerspitzengefühl. Wichtig ist, behutsam vorzugehen, um die Wurzeln nicht unnötig zu beschädigen.

1. Pflanze ausgraben

Lockere den Boden rund um die Staude mit einer Grabegabel oder einem Spaten. Hebe den gesamten Wurzelballen vorsichtig heraus. Bei größeren Exemplaren kann es helfen, mit zwei Spaten von gegenüberliegenden Seiten zu arbeiten.

2. Erde abschütteln oder abspülen

Entferne die überschüssige Erde, damit du die Wurzeln gut sehen kannst. Das erleichtert das Teilen und verhindert, dass du gesunde Wurzelteile beschädigst.

3. Staude teilen

Trenne den Wurzelballen mit einem scharfen Messer, einem Spaten oder den Händen. Achte darauf, dass jedes Teilstück mehrere Triebspitzen und gesunde Wurzeln enthält.

  • Bei feinen Wurzeln (z. B. Frauenmantel, Glockenblume) genügt oft das Auseinanderziehen per Hand.
  • Bei festen Wurzeln (z. B. Taglilie, Phlox, Iris) ist ein scharfer Spaten notwendig.

4. Alte Pflanzenteile entfernen

Schneide vertrocknete oder verfault aussehende Wurzeln ab. Kürze lange Triebe um etwa ein Drittel – das reduziert die Verdunstung und hilft der Pflanze, neue Wurzeln zu bilden.

5. Neu pflanzen

Setze die Teilstücke in frisch gelockerten, humosen Boden. Der Pflanzabstand sollte so gewählt sein, dass sich die Pflanzen gut entwickeln können. Nach dem Einsetzen kräftig angießen.

Tipp: Mische beim Einpflanzen Kompost oder Hornspäne unter die Erde. Das fördert ein starkes Wurzelwachstum und unterstützt die Vitalität.


Welche Stauden sich besonders gut teilen lassen

Nicht alle Stauden reagieren gleich auf das Teilen. Manche lieben es und treiben kräftiger aus, andere sind empfindlicher.

Gut teilbar sind:

Vorsicht bei:

  • Pfingstrosen – nur sehr vorsichtig teilen und tief pflanzen (mind. 5 cm über der Knospe).
  • Rittersporn – empfindlich gegenüber Wurzelverletzungen.
  • Lavendel – eher durch Stecklinge vermehren statt teilen.

Pflege nach dem Teilen

Nach dem Pflanzen ist die Pflege entscheidend, damit die geteilten Stauden gut anwachsen.

  • Gießen: Halte den Boden in den ersten Wochen gleichmäßig feucht, aber vermeide Staunässe.
  • Mulchen: Eine dünne Schicht aus Laub oder Rindenmulch schützt vor Austrocknung und Frost.
  • Düngen: Im Frühjahr nach dem Anwachsen mit Kompost oder organischem Dünger versorgen.
  • Schnitt: Welke Blätter und Blüten regelmäßig entfernen, um Pilzbefall vorzubeugen.

Bei anhaltender Trockenheit lohnt es sich, die jungen Pflanzen auch im Winter an frostfreien Tagen leicht zu wässern. Besonders in windoffenen Lagen verhindert das das Austrocknen der Wurzeln.


Stauden teilen – nachhaltige Gartengestaltung

Das Teilen von Stauden ist nicht nur eine Pflegemaßnahme, sondern auch ein Beitrag zur Nachhaltigkeit im Garten. Statt neue Pflanzen zu kaufen, nutzt man das natürliche Wachstum der vorhandenen Stauden.

Darüber hinaus lassen sich auf diese Weise Beete neu gestalten:

  • Ähnliche Pflanzenarten lassen sich kombinieren,
  • Farbharmonien anpassen,
  • und Lücken im Beet ganz einfach füllen.

Ein weiterer Vorteil: Durch die Teilung bleibt der Nährstoffhaushalt im Boden im Gleichgewicht, weil ältere Pflanzen weniger Platz beanspruchen und sich die Ressourcen besser verteilen.


Fazit: Teilen stärkt Stauden und fördert Blütenpracht

Das Teilen von Stauden ist eine einfache, aber äußerst wirkungsvolle Methode, um den Garten gesund, blühfreudig und harmonisch zu halten. Im Herbst ist der ideale Zeitpunkt, um langlebige Pflanzen zu verjüngen, ihre Lebensdauer zu verlängern und die Blühkraft zu steigern.

Mit etwas Geduld, einem Spaten und der richtigen Pflege belohnen dich deine Stauden im nächsten Jahr mit kräftigem Wuchs und einer Fülle an Blüten.


Weiterführende Links:

Teile deine Stauden und erlebe im nächsten Jahr mehr Farbe, Kraft und Leben in deinem Garten! Starte jetzt mit der Herbstpflege und schenke deinen Pflanzen einen neuen Platz – dein Garten wird es dir danken!